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Der Sieg Der Liebe

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    Petrus Überschätzt Sich

    Nach dem Loblied gingen sie hinaus. Sie bahnten sich einen Weg durch die überfüllten Straßen und gingen durch das Stadttor zum Ölberg. Sie kamen nur langsam voran, denn jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Als sie begannen, in die Richtung des Ölbergs hinunterzugehen, sagte Jesus mit tieftrauriger Stimme: »Heute Nacht werdet ihr euch alle von mir abwenden. Denn es heißt in der Schrift: ›Ich werde den Hirten töten, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.‹« (Matthäus 26,31 NGÜ, vgl. Sacharja 13,7) Bekümmert und verwundert hörten die Jünger zu. Sie erinnerten sich daran, wie sich Christus in der Synagoge von Kapernaum als Brot des Lebens bezeichnet hatte und sich viele danach empört von ihm abgewandt hatten. Aber die Zwölf waren ihm treu geblieben. Petrus, der für seine Brüder sprach, hatte damals Christus gegenüber seine Treue bekundet. Darauf hatte der erwidert: »Ich habe euch zwölf auserwählt, aber einer von euch ist ein Teufel.« (Johannes 6,70 NLB) Und im Obergemach hatte Jesus gesagt, dass ihn einer der Zwölf verraten und Petrus ihn verleugnen werde. Doch nun schlossen seine Worte alle ein.SDL 656.3

    Nun hörte man die leidenschaftliche Stimme von Petrus, der einwandte: »Auch wenn alle sich von dir abwenden - ich nicht!« (Markus 14,29 NGÜ) Oben im Raum hatte er erklärt: »Ich will mein Leben für dich lassen.« (Johannes 13,37b) Jesus hatte ihn gewarnt, er werde noch in derselben Nacht seinen Erlöser verleugnen. Jetzt wiederholte er seine Warnung: »Ich sage dir: Noch heute Nacht, bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« Petrus aber verteidigte sich »mit aller Entschiedenheit: ›Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich niemals verleug- nen!‹ Das Gleiche beteuerten auch alle anderen.« (Markus 14,30.31 NGÜ) Selbstsicher stritten sie die wiederholte Aussage des Einen ab, der über alles Bescheid wusste. Sie waren auf die Prüfung nicht vorbereitet. Wenn die Versuchung sie überwinden sollte, würden sie ihre eigene Schwachheit erkennen.SDL 656.4

    Als Petrus sagte, er werde seinem Herrn ins Gefängnis und in den Tod folgen, meinte er jedes Wort aufrichtig und ehrlich. Doch er kannte sich selbst nicht. In seinem Herzen verborgen schlummerten böse Neigungen, die durch besondere Umstände leicht geweckt werden konnten. Brächte man ihm diese Gefahr nicht deutlich zum Bewusstsein, würde ihn dies unweigerlich in sein ewiges Verderben führen. Der Erlöser erkannte in ihm Eigenliebe und Selbstsicherheit, die sogar seine Liebe zu Jesus überwältigen würden. Große Schwäche und nicht überwundene Sünde, geistliche Gleichgültigkeit, ein ungeheiligtes Temperament und eine Sorglosigkeit gegenüber Versuchungen waren in seinem Leben sichtbar geworden. Die ernste Mahnung des Erlösers war eine Aufforderung zur Selbstprüfung. Petrus musste lernen, sich selbst zu misstrauen und mehr auf Christus zu vertrauen. Hätte er die Warnung demütig angenommen, hätte er den Hirten der Herde gebeten, seine Schafe zu bewahren. Als er damals auf dem See Genezareth zu versinken drohte, hatte er ausgerufen: »Herr, rette mich!« (Matthäus 14,30b Elb.) Dann hatte Christus seine Hand ausgestreckt, um die seine zu erfassen. So wäre er auch jetzt bewahrt geblieben, hätte er sich mit der Bitte: Rette mich vor mir selbst! an Jesus gewandt. Aber Petrus dachte, ihm werde misstraut. Er empfand es als gefühllos. Er war bereits verletzt und beharrte nun noch mehr auf seinem Selbstvertrauen.SDL 657.1

    Jesus blickte voller Mitgefühl auf seine Jünger. Er konnte sie nicht vor der Versuchung bewahren, aber er ließ sie nicht ohne Trost. Deshalb versicherte er ihnen, dass er die Fesseln des Grabes sprengen werde. Seine Liebe zu ihnen werde niemals aufhören: »Doch wenn ich von den Toten auferstanden bin, werde ich euch nach Galiläa vorausgehen und euch dort treffen.« (Matthäus 26,32 NLB) Schon vor der Verleugnung hatten sie die Gewissheit der Vergebung. Nach seinem Tod und seiner Auferstehung wussten sie, dass ihnen vergeben war und sie von Jesus geliebt wurden.SDL 657.2

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