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Der Sieg Der Liebe

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    Menschenfischer

    Doch Petrus dachte jetzt nicht mehr an Boote oder Ladungen. Dieses Wunder war für ihn - mehr als alle anderen, die er bis jetzt miterlebt hatte - eine Offenbarung göttlicher Macht. In Jesus erkannte er den Einen, der die ganze Natur kontrollierte. Durch die göttliche Gegenwart wurde ihm bewusst, wie unheilig er war. Die Liebe zu seinem Herrn, die Scham über seinen eigenen Unglauben, die Dankbarkeit dafür, dass sich Jesus zu den Menschen herabgelassen hatte, und vor allem das Bewusstsein seiner eigenen Unreinheit in der Gegenwart der unendlichen Reinheit überwältigten ihn. Während seine Freunde den Inhalt der Netze in Sicherheit brachten, fiel Petrus dem Erlöser zu Füßen und rief: »Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.« (Lukas 5,8)SDL 227.4

    Es war die Gegenwart derselben göttlichen Heiligkeit, die einst den Propheten Daniel wie tot vor dem Engel Gottes hatte niederfallen lassen. Er sagte: »Jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte keine Kraft mehr.« (Daniel 10,8) Als Jesaja die Herrlichkeit des Herrn schaute, rief er aus: »Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen.« (Jesaja 6,5 Elb.) Die menschliche Natur in ihrer Schwachheit und Sünde wurde hier der Vollkommenheit des göttlichen Wesens gegenübergestellt. Jesaja fühlte sich unzulänglich und unheilig. So war es bei allen, denen ein Blick auf Gottes Größe und Majestät gewährt wurde.SDL 228.1

    Petrus rief zwar aus: »Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch«, aber zugleich umklammerte er die Füße von Jesus. Er spürte, dass er nicht von ihm getrennt sein konnte. Der Erlöser antwortete: »Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.« (Lukas 5,8.10) Nachdem Jesaja Gottes Heiligkeit geschaut hatte und sich seiner Unwürdigkeit bewusst geworden war, wurde ihm die göttliche Botschaft anvertraut. So war es auch bei Petrus. Erst als er dazu geführt worden war, sich nicht mehr auf sich selbst, sondern auf die göttliche Macht zu verlassen, erhielt er den Ruf, für Christus zu arbeiten.SDL 228.2

    Bis zu jenem Zeitpunkt hatte sich noch keiner der Jünger 50 Siehe Erklärungen »Jünger von Jesus«, S. 817 f. voll und ganz dem Dienst für Jesus angeschlossen. Sie hatten viele seiner Wunder miterlebt und zugehört, wie er lehrte, doch sie hatten ihre vorherige Beschäftigung noch nicht gänzlich aufgegeben. Die Einkerkerung von Johannes dem Täufer war für sie alle eine bittere Enttäuschung. Sollte dies das Ergebnis des Einsatzes von Johannes sein, dann bestand auch für ihren Meister nur wenig Hoffnung, da sich alle religiösen Führer gegen ihn vereint hatten. Unter diesen Voraussetzungen war es für sie eine Erleichterung gewesen, für kurze Zeit zu ihrem Fischerberuf zurückkehren zu können. Jetzt aber rief Jesus sie auf, ihr früheres Leben aufzugeben und ihre Anliegen mit den seinigen zu verbinden. Petrus hatte den Ruf angenommen. Als sie das Ufer erreichten, forderte Jesus auch die anderen drei Jünger auf: »Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen.« (Matthäus 4,19) Sofort verließen sie alles und »folgten ihm nach« (Matthäus 4,20).SDL 228.3

    Bevor Jesus sie aufforderte, ihre Netze und Boote zu verlassen, hatte er ihnen versichert, dass Gott sie mit dem Nötigsten versorgen werde. Dass Petrus sein Boot zur Verkündigung des Evangeliums zur Verfügung gestellt hatte, wurde ihm reichlich vergolten. Der Herr, »der seine Reichtümer großzügig allen schenkt, die ihn darum bitten« (Römer 10,12b NLB), hat gesagt: »Wenn ihr gebt, werdet ihr erhalten. Was ihr verschenkt, wird, zusammengepresst und gerüttelt, in einem vollen, ja überreichlichen Maß zu euch zurückfließen.« (Lukas 6,38a NLB) In diesem Maß hatte Jesus auch den Dienst von Petrus belohnt. Jedes Opfer im Dienst für Christus wird belohnt werden - nach dem »überschwänglichen Reichtum seiner Gnade« (Epheser 2,7b; vgl. 3,20).SDL 229.1

    In jener traurigen Nacht auf dem See, von Christus getrennt und von ihrer erfolglosen Arbeit erschöpft, wurden die Jünger hart von Unglauben geplagt. Aber die Gegenwart von Jesus fachte ihren Glauben erneut an und brachte ihnen Freude und Erfolg. So ist es auch mit uns! Getrennt von Christus bleibt unser Wirken erfolglos, und man fängt schnell an, misstrauisch zu werden und zu murren. Wenn er aber nahe bei uns ist und wir unter seiner Leitung arbeiten, freuen wir uns über die Beweise seiner Macht. Es ist Satan, der die Menschen entmutigt. Christus hingegen erfüllt uns mit Glauben und Hoffnung.SDL 229.2

    Die eigentliche Lehre, die das Wunder den Jüngern vermitteln sollte, gilt auch uns: Derjenige, auf dessen Wort hin sich die Fische des Sees sammelten, kann auch die Herzen der Menschen beeinflussen und sie durch das Band seiner Liebe an sich ziehen, sodass seine Diener »Menschenfischer« werden.SDL 229.3

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