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Der Sieg Der Liebe

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    Grosse Erwartungen

    Die Predigten von Johannes machten einen solch tiefen Eindruck auf die Nation, dass sich die religiösen Würdenträger damit auseinandersetzen mussten. Wegen der Gefahr eines Aufstandes betrachteten die Römer jede öffentliche Versammlung mit großem Misstrauen. Was immer auf eine Volkserhebung hindeutete, löste bei der jüdischen Obrigkeit Angst aus. Johannes hatte beim Hohen Rat keine Bewilligung für sein Wirken eingeholt und damit dessen Autorität nicht anerkannt. Und er hatte das Volk, Oberste, Pharisäer und Sadduzäer31Siehe Erklärungen »Religionsparteien, jüdische«, S. 819 f. gleichermaßen getadelt. Dennoch folgte ihm das Volk voller Erwartung. Das Interesse an seinem Wirken schien beständig zuzunehmen. Obwohl er sich dem Hohen Rat nicht unterstellt hatte, betrachteten ihn die jüdischen Führer als einen öffentlichen Lehrer, womit Johannes in ihren Zuständigkeitsbereich fiel.SDL 113.2

    Der Hohe Rat32Siehe Erklärungen »Hoher Rat«, S. 817. bestand aus ausgewählten Mitgliedern der Priesterschaft und aus obersten Führern und Lehrern der Nation. Der Hohepriester war gewöhnlich der Vorsitzende. Alle Mitglieder mussten Männer reiferen Alters sein, aber noch nicht betagt. Es mussten Gelehrte sein, die nicht nur in der jüdischen Religion und Geschichte bewandert waren, sondern auch ein großes Allgemeinwissen besaßen. Sie durften keine körperlichen Gebrechen aufweisen, mussten verheiratet sein und Kinder haben, weil sie als solche - eher als andere - menschlicher und rücksichtsvoller sein würden. Ihr Versammlungsort war ein mit dem Tempel verbundener Raum in Jerusalem. Zur Zeit der jüdischen Unabhängigkeit war der Hohe Rat das oberste Gericht der Nation und besaß sowohl weltliche als auch geistliche Vollmachten. Obwohl er jetzt den römischen Statthaltern untergeordnet war, übte er doch großen Einfluss auf der bürgerlichen und religiösen Ebene aus.SDL 114.1

    Der Hohe Rat konnte eine Untersuchung über das Wirken des Johannes nicht länger aufschieben. Einige erinnerten sich an die Offenbarung, die sein Vater Zacharias im Tempel erhalten hatte, und an dessen Weissagung, die auf seinen Sohn als Vorläufer des Messias hinwies. Durch die Unruhen und Veränderungen der letzten 30 Jahre waren diese Hinweise beinahe in Vergessenheit geraten. Nun aber, aufgewühlt durch das Wirken des Täufers, erinnerte man sich wieder daran.SDL 114.2

    Lange war es her, seit Israel das letzte Mal einen Propheten gehabt und eine derartige Reformation erlebt hatte, wie sie jetzt im Gang war. Die Aufforderung zum Sündenbekenntnis erschien ihnen fremd und war aufsehenerregend. Viele der führenden Männer wollten sich die Aufrufe und Anklagen des Täufers nicht anhören. Sie fürchteten, dazu gebracht zu werden, Geheimnisse ihres eigenen Lebens preiszugeben. Doch seine Predigt war eine klare Ankündigung des Messias. Es war wohl bekannt, dass die 70 Jahrwochen33Siehe »Der Ablauf der prophetischen Zeit«, S. 214/215 sowie auch Erklärungen »Prophetischer Schlüssel«, S. 819. aus der Prophezeiung Daniels, die sich auf das Kommen und Wirken des Messias bezogen (vgl. Daniel 9,24-26), beinahe abgelaufen waren. Alle waren begierig darauf, an dieser Ära nationaler Herrlichkeit, die anschließend erwartet wurde, teilzuhaben. Die Begeisterung des Volkes war so groß, dass der Hohe Rat bald gezwungen war, den Dienst des Johannes entweder gutzuheißen oder abzulehnen. Die Macht des Rates über das Volk war bereits am Schwinden, und es stellte sich die ernste Frage, wie seine Autorität aufrechterhalten werden konnte. In der Hoffnung, eine Lösung zu finden, schickten die Obersten eine Abordnung von Priestern und Leviten zum Jordan, um mit dem neuen Lehrer zu verhandeln.SDL 114.3

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