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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Steht Vor Pilatus

    Als der Erlöser in die Gerichtshalle gebracht wurde, blickte ihn Pilatus unfreundlich an. Der römische Statthalter war in aller Eile aus seinem Schlafgemach gerufen worden. Er war entschlossen, diesen Fall so schnell wie möglich zu Ende zu bringen und wollte dem Angeklagten mit amtlicher Härte begegnen. Mit strengem Blick wandte er sich dem Angeklagten zu, um zu sehen, wer der Mann war, den er verhören sollte und um dessentwillen er zu so früher Stunde aufgeweckt worden war. Er wusste, dass es jemand sein musste, den die jüdischen Obersten unverzüglich verhört und bestraft haben wollten.SDL 703.3

    Pilatus schaute zu den Männern, die Jesus bewachten. Dann ließ er seinen Blick prüfend auf Jesus ruhen. Er hatte schon mit Verbrechern aller Art zu tun gehabt, doch noch nie war ein Mann zu ihm gebracht worden, der so viel Güte und Würde ausstrahlte. In seinem Angesicht fand er keinerlei Anzeichen von Schuld, keinen Ausdruck von Angst, Verwegenheit oder Trotz. Er sah einen Mann vor sich, der Ruhe und Erhabenheit ausstrahlte und dessen Gesicht keine Spuren eines Verbrechers trug, sondern himmlische Wesenszüge aufwies.SDL 703.4

    Die Erscheinung von Christus machte auf Pilatus einen positiven Eindruck und weckte das Gute in ihm. Er hatte von Jesus und dessen Werken gehört. Auch seine Frau hatte ihm von den wunderbaren Taten dieses ga- liläischen Propheten erzählt, der Kranke heilte und Tote auferweckte. Wie in einem Traum wurde ihm dies alles wieder bewusst. Er erinnerte sich an Gerüchte, die er von verschiedenen Seiten gehört hatte. Darum beschloss er, die Juden zu fragen, welche Anklage sie gegen den Gefangenen vorzubringen hätten.SDL 704.1

    »Wer ist dieser Mann, und weshalb habt ihr ihn hergebracht?«, fragte er sie. »Was werft ihr ihm vor?« Die jüdischen Obersten waren verwirrt. Weil sie genau wussten, dass sie ihre gegen Christus gerichteten Anklagen nicht beweisen konnten, wünschten sie keine öffentliche Untersuchung. Sie antworteten deshalb, er sei ein Betrüger und werde Jesus von Nazareth genannt.SDL 704.2

    Pilatus fragte noch einmal: »Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Mann?« (Johannes 18,29b GNB) Die Priester beantworteten seine Frage nicht, doch mit den Worten: »Wenn er kein Verbrecher wäre, hätten wir ihn dir nicht übergeben« (Johannes 18,30 GNB), brachten sie ihre Verärgerung zum Ausdruck. Wenn die Mitglieder des Hohen Rats, dem die höchsten Männer der Nation angehörten, einen Mann überführten, den sie des Todes für würdig hielten, war es dann noch nötig, nach einer Anklage gegen ihn zu fragen? Sie hofften, Pilatus mit ihrer Wichtigkeit zu beeindrucken, sodass er ihrem Wunsch entsprechen würde, ohne dabei weitere Untersuchungen anzustellen. Sie waren erpicht darauf, ihr Urteil umgehend bestätigt zu sehen, denn sie wussten, dass das Volk, das die wunderbaren Taten von Christus miterlebt hatte, Dinge erzählen konnte, welche sich von den Lügengeschichten, die sie nun selbst vorbrachten, grundlegend unterschieden.SDL 704.3

    Die Priester dachten, ihre Pläne beim schwachen und unschlüssigen Pilatus ohne Schwierigkeiten durchsetzen zu können. Bis dahin hatte er Todesurteile vorschnell unterzeichnet und dadurch Menschen dem Tod überantwortet, von denen sie wussten, dass sie den Tod nicht verdient hatten. In seinen Augen galt das Leben eines Gefangenen wenig. Ob jemand schuldig oder unschuldig war, spielte keine besondere Rolle. Darum hofften die Priester, dass Pilatus die Todesstrafe über Jesus verhängen werde, ohne ihn anzuhören. Diesen Gefallen erbaten sie sich anlässlich ihres großen nationalen Festes. Doch der Gefangene hatte etwas an sich, was Pilatus zurückhielt. Er wagte es nicht, ihn zu verurteilen. Er erkannte die Absicht der Priester und erinnerte sich daran, wie Jesus kurz zuvor Lazarus auferweckt hatte, einen Mann, der bereits vier Tage tot gewesen war. Bevor er das Todesurteil unterschrieb, beschloss er deshalb, herauszufinden, welche Anklagen man gegen ihn erhob und ob diese bewiesen werden konnten.SDL 704.4

    Wenn euer Urteil ausreicht, sagte er, warum bringt ihr diesen Mann dann noch zu mir? »Nehmt ihr ihn doch ... und verurteilt ihn nach eurem eigenen Gesetz!« (Johannes 18,31a GNB) Auf diese Weise in die Enge getrieben, sagten die Priester, sie hätten ihn bereits verurteilt. Doch damit ihr Urteil Rechtskraft erlangte, mussten sie eine Bestätigung von Pilatus haben. »Wie lautet euer Urteil?«, fragte Pilatus. »Wir haben ihn zum Tod verurteilt«, antworteten sie, »doch es ist uns nach dem römischen Gesetz nicht erlaubt, jemanden hinzurichten«. Sie baten Pilatus, auf ihr Wort hin die Schuld von Christus anzuerkennen und ihr Urteil zu vollstrecken. Die Verantwortung für die Folgen würden sie auf sich nehmen.SDL 705.1

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