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Der Sieg Der Liebe

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    Barabbas Oder Jesus

    Pilatus erbleichte. Er wurde von seinen Gefühlen hin und hergerissen. Doch während er noch zögerte, hetzten die Priester und Obersten das Volk weiter auf. Pilatus war zum Handeln gezwungen. Da erinnerte er sich an einen Brauch, der ihm nützlich sein könnte, um Christus freizulassen. Es war üblich, anlässlich des Passafestes einen Gefangenen, den das Volk auswählen konnte, freizugeben. Dieser Brauch war eine heidnische Erfindung und hatte nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Dennoch wurde er von den Juden sehr geschätzt. Zu diesem Zeitpunkt hielten die römischen Machthaber einen Mann namens Barabbas fest, der zum Tod verurteilt worden war. Dieser Mann hatte sich als Messias ausgegeben und behauptet, er habe die Macht, eine neue Ordnung aufzurichten, um die Welt zu verbessern. Unter satanischem Einfluss sagte er, dass alles, was er durch Diebstahl und Raub erlangt hatte, ihm gehöre. Mit Hilfe satanischer Werkzeuge hatte er große Dinge vollbracht. Er hatte im Volk Anhänger gefunden und einen Aufstand gegen die römische Obrigkeit angezettelt. Hinter frommer Begeisterung verbarg sich ein abgebrühter und äußerst gefährlicher Verbrecher, der zu Aufstand und Grausamkeit entschlossen war. Indem Pilatus das Volk vor die Wahl stellte, sich zwischen diesem Mann und dem unschuldigen Erlöser zu entscheiden, wandte er sich an ihren Gerechtigkeitssinn. Er hoffte, trotz des Widerstandes der Priester und Obersten, das Mitgefühl des Volkes für Jesus zu wecken. Er fragte die Menge in großem Ernst: »Wen soll ich euch freigeben, Barabbas oder Jesus, den sogenannten Messias?« (Matthäus 27,17b ZÜ)SDL 713.3

    Dem Brüllen wilder Tiere gleich antwortete die Meute: »Weg mit ihm! Gib uns Barabbas frei!« (Lukas 23,18b NGÜ) Immer lauter wurde das Geschrei: Barabbas! Barabbas! In der Meinung, das Volk habe seine Frage nicht verstanden, fragte Pilatus noch einmal: »Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse?« Doch sie schrien erneut: »Nein! Nicht diesen Mann, sondern Barabbas!« (Johannes 18,39b.40a NLB) Pilatus fragte weiter: »Und was soll ich mit Jesus tun, von dem es heißt, er sei der Messias?« (Matthäus 27,22a NGÜ) Wieder brüllte die aufgebrachte Menge wie von Dämonen besessen. Tatsächlich befanden sich solche in menschlicher Gestalt unter der Menge. Was anderes konnte daher erwartet werden als die Antwort: »Ans Kreuz mit ihm!« (Matthäus 27,22b NGÜ)SDL 714.1

    Pilatus war bestürzt. Dass es so weit kommen würde, hatte er nicht gedacht. Er schreckte davor zurück, einen unschuldigen Menschen dem schändlichsten und grausamsten Tod, der jemandem zugefügt werden konnte, zu überantworten. Als das Toben der Menge nachließ, wandte er sich an das Volk und fragte: »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?« (Matthäus 27,23a NGÜ) Doch verhandeln konnte man nicht mehr, denn die Sache war bereits außer Kontrolle geraten. Man verlangte nicht nach einem Beweis für die Unschuld von Christus, sondern seine Verurteilung.SDL 714.2

    Noch immer versuchte Pilatus, ihn zu retten. Deshalb sprach er »ein drittes Mal« zu ihnen: »Was hat er denn verbrochen? Ich habe bei ihm kein Vergehen entdeckt, auf das die Todesstrafe steht. Deshalb lasse ich ihn jetzt auspeitschen und gebe ihn frei.« (Lukas 23,22 GNB) Doch allein die Erwähnung seiner Freilassung machte das Volk rasend. »Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!«, schrien sie (Markus 15,13b.14b). Der Aufruhr, den Pilatus durch seine Unentschlossenheit ausgelöst hatte, wurde immer heftiger.SDL 714.3

    Jesus - ermattet, schwach und mit Wunden bedeckt - wurde gepackt und vor den Augen der Menge ausgepeitscht. »Die Soldaten brachten Jesus in den Innenhof des Palastes, der dem Statthalter als Amtssitz diente, und riefen die ganze Mannschaft zusammen. Sie hängten ihm einen purpurfarbenen Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. Dann fingen sie an, ihn zu grüßen: ›Hoch lebe der König der Juden!‹ Sie ... spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm wie einem König.« (Markus 15,16-19 GNB) Gelegentlich ergriff eine böse Hand das Rohr, das man ihm in die Hand gegeben hatte, und schlug damit auf die Krone, sodass die Dornen in seine Schläfen drangen und das Blut über sein Gesicht und seinen Bart lief.SDL 715.1

    Wundere dich, Himmel! Und staune, Erde! Seht die Unterdrücker und den Unterdrückten! Der Weltenerlöser - umgeben von einer wutentbrannten Menschenmenge! Spott und Hohn vermischten sich mit groben Flüchen und Gotteslästerungen. Die gefühllose Meute machte sich über seine einfache Herkunft und sein bescheidenes Leben lustig. Sein Anspruch, Gottes Sohn zu sein, wurde verhöhnt. Geschmacklose Witze und beleidigender Spott machten die Runde.SDL 715.2

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