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Der Sieg Der Liebe

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    Richter Und Erlöser

    Der demütige Nazarener zeigte nun seine wahre Größe, indem er sich über die Menschheit erhob, den Deckmantel von Sünde und Schande abstreifte und sich als »Geehrter von den Engeln« offenbarte, als Sohn Gottes, eins mit dem Schöpfer des Universums. Seine Zuhörer waren hingerissen. Kein Mensch hat jemals solche Worte gesprochen wie er oder ist mit solch königlicher Würde und Majestät aufgetreten. Seine Äußerungen waren klar und deutlich, sein Auftrag und die Aufgabe der Welt unmissverständlich. »Und der Vater richtet niemanden, sondern das Gericht hat er ganz in die Hände seines Sohnes gegeben, damit alle den Sohn ebenso ehren, wie sie den Vater ehren. Doch wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. ... Der Vater hat Leben aus sich selbst heraus, und er hat auch seinem Sohn die Vollmacht gegeben, aus sich selbst heraus Leben zu haben. Und er verlieh ihm die Vollmacht, die ganze Menschheit zu richten, weil er der Menschensohn ist.« (Johannes 5,22.23.26.27 NLB)SDL 191.3

    Die Priester und Obersten hatten sich selbst zu Richtern gemacht, um das Wirken von Christus zu verurteilen. Doch er erklärte sich selbst zum Richter über sie und über die ganze Welt. Die Welt wurde Christus übergeben, und durch ihn ist jeder Segen von Gott der gefallenen Menschheit zuteilgeworden. Sowohl vor als auch nach seiner Menschwerdung war er der Erlöser. Von dem Zeitpunkt an, als es Sünde gab, gab es einen Erlöser. Er hat allen Licht und Leben gegeben. Dem Maß des verliehenen Lichts entsprechend, wird ein jeder gerichtet werden. Und derselbe, der das Licht gegeben hat und jedem Menschen mit liebevollem Bitten nachgegangen ist, der sich bemüht hat, des Menschen Herz aus der Sünde zur Heiligkeit zu führen, ist sowohl unser Anwalt als auch unser Richter. 44Dies entspricht dem israelitischen Rechtssystem, in dem es keine Verteidiger gab. Der Richter sollte dem Beschuldigten vor dem Ankläger Recht verschaffen (vgl. Lukas 18,3.7). Seit Beginn des großen Kampfes im Himmel hat Satan seine Sache mit List und Betrug durchgeführt. Christus dagegen hat alles getan, um Satans Pläne aufzudecken und dessen Macht zu zerschlagen. Er, der selbst dem Betrüger entgegengetreten ist; er, der sich zu allen Zeiten eingesetzt hat, um die Gefangenen aus Satans Ketten zu befreien; er wird jeden Menschen richten.SDL 192.1

    Und Gott »verlieh ihm die Vollmacht, die ganze Menschheit zu richten, weil er der Menschensohn ist« (Johannes 5,27 NLB). Auch deshalb, weil er den Kelch aller menschlichen Leiden und Versuchungen bis zur Neige ausgetrunken hat und unsere Fehltritte und Sünden nachvollziehen kann. Er soll Gericht halten, weil er stellvertretend für uns den Versuchungen Satans siegreich widerstanden hat und mit den Menschen, für deren Rettung er sein eigenes Blut vergossen hat, gerecht und liebevoll umgehen wird. Aus diesen Gründen wurde der Menschensohn dazu bestimmt, das Gericht zu halten.SDL 192.2

    Doch die Sendung von Christus galt nicht dem Gericht, sondern der Erlösung. »Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.« (Johannes 3,17) Vor dem Hohen Rat erklärte Jesus: »Wer meine Botschaft hört und an Gott glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Er wird nicht für seine Sünden verurteilt werden, sondern ist bereits den Schritt vom Tod ins Leben gegangen.« (Johannes 5,24 NLB)SDL 193.1

    Noch weiter vorausblickend, eröffnete Christus seinen Zuhörern das Geheimnis der Zukunft. Er gebot ihnen, sich nicht darüber zu wundern: »Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.« (Johannes 5,28.29)SDL 193.2

    Auf diese Zusicherung des künftigen Lebens hatte Israel schon lange gewartet in der Hoffnung, es beim Erscheinen des Messias zu empfangen. Das einzige Licht, welches das Dunkel des Grabes zu erleuchten vermochte, umstrahlte sie. Aber Eigensinn macht blind. Jesus hatte die Satzungen der Rabbiner übertreten und deren hohe Stellung missachtet. Darum wollten sie nicht an ihn glauben.SDL 193.3

    Der Zeitpunkt, der Ort, der Anlass, das Gefühl von innerer Anspannung, das die Versammlung durchdrang, all das machte die Worte von Jesus vor dem Hohen Rat noch eindrucksvoller. Die höchste religiöse Behörde der Nation versuchte den umzubringen, der sich selbst als Befreier Israels bezeich- nete. Der Herr des Sabbats wurde vor ein irdisches Gericht gezerrt, um sich gegen die Anschuldigung zu verteidigen, das Sabbatgebot übertreten zu haben. Als Jesus so furchtlos seine Aufgabe erklärte, schauten ihn die Richter erstaunt und voller Zorn an. Seine Worte aber konnte man nicht widerlegen. Sie konnten ihn nicht verurteilen. Er verweigerte den Priestern und Rabbinern das Recht, ihn zu hinterfragen oder seine Arbeit zu behindern. Dazu waren sie nicht berechtigt. Derartige Ansprüche stützten sich nur auf ihren eigenen Stolz und ihre Überheblichkeit. Er wies deshalb ihre Forderung, sich als schuldig zu bekennen, zurück und ließ sich nicht von ihnen verhören.SDL 193.4

    Anstatt sich für das angebliche Vergehen zu entschuldigen oder seine damit verbundene Absicht zu erklären, wandte er sich an die Obersten. Nun wurde der Angeklagte zum Kläger. Er tadelte sie wegen ihrer Hartherzigkeit und ihrer Unkenntnis der Heiligen Schrift. Er warf ihnen vor, sie hätten das Wort Gottes verworfen, weil sie ihn, den Gesandten Gottes, ablehnten. »Ihr forscht in der Schrift, weil ihr glaubt, dass sie euch das ewige Leben geben kann. Doch die Schrift verweist auf mich!« (Johannes 5,39 NLB)SDL 193.5

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