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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Wird Gekreuzigt

    Nachdem sie bei der Hinrichtungsstätte angekommen waren, wurden die Gefangenen an das Marterholz gebunden. Die beiden Diebe wanden sich in den Händen derer, die sie aufs Kreuz legten, doch Jesus leistete keinen Widerstand. Die Mutter von Jesus war, gestützt von Johannes, dem Lieblingsjünger, ihrem Sohn nach Golgatha gefolgt. Sie hatte mitangesehen, wie er unter der Last des Kreuzes zusammenbrach. Sie hatte sich danach gesehnt, sein verwundetes Haupt mit ihren Händen zu stützen und die Stirn, die einst an ihrer Brust geruht hatte, abzuwischen. Aber dieses traurige Vorrecht wurde ihr vorenthalten. Gemeinsam mit den Jüngern hoffte sie noch immer, Jesus werde seine Macht offenbaren und sich aus den Händen seiner Feinde befreien. Doch ihr Mut sank erneut, als sie sich an die Worte erinnerte, mit denen er genau die Ereignisse vorausgesagt hatte, die jetzt geschahen. Als die Übeltäter ans Kreuz gebunden wurden, sah sie in qualvoller Erwartung zu. Würde er, der Tote zum Leben erweckt hatte, sich kreuzigen lassen? Würde sich der Sohn Gottes auf so grauenvolle Weise umbringen lassen? Musste sie ihren Glauben aufgeben, dass Jesus der Messias war? Musste sie Zeugin seiner Schmach und seiner Schmerzen sein, ohne ihm in seiner Not beistehen zu dürfen? Sie sah seine ausgestreckten Hände auf dem Kreuz. Sie sah, wie Hammer und Nägel gebracht wurden. Als die Metallstifte durch das feine Gewebe getrieben wurden, trugen die zutiefst erschütterten Jünger die ohnmächtig gewordene Mutter von Jesus vom grausamen Schauplatz weg.SDL 725.1

    Kein Laut der Klage kam über die Lippen des Erlösers. Sein Gesicht blieb ruhig und gelassen, doch große Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Keine mitleidsvolle Hand wischte den Todesschweiß von seinem Gesicht, und keine Worte des Erbarmens und der ungebrochenen Treue trösteten sein Herz. Während die Soldaten ihr furchtbares Werk ausführten, betete Jesus für seine Feinde: »Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!« (Lukas 23,34a) Seine Gedanken beschäftigten sich nicht mit seinem eigenen Leiden, sondern mit den Sünden seiner Peiniger und mit der schrecklichen Vergeltung, die sie erwartete. Er fluchte nicht über die Soldaten, die ihn so grob behandelten, und schwor den Priestern und Obersten, die sich hämisch über das Gelingen ihrer Pläne freuten, keine Rache. Christus bemitleidete sie in ihrer Unwissenheit und Schuld. Flüsternd bat er nur, dass ihnen vergeben werde, »denn sie wissen nicht, was sie tun«.SDL 725.2

    Wäre ihnen bewusst gewesen, dass sie den Einen folterten, der gekommen war, die sündige Menschheit vor dem ewigen Verderben zu erretten, wären sie von Gewissensbissen und Schrecken überwältigt worden. Doch ihre Unwissenheit hob ihre Schuld nicht auf, denn sie hatten das Vorrecht gehabt, Jesus als ihren Erlöser zu erkennen und anzunehmen. Einige von ihnen würden dennoch ihre Sünde erkennen, bereuen und sich bekehren; andere hingegen würden in ihrer Unbußfertigkeit verharren und es dadurch unmöglich machen, dass sich die Fürbitte von Jesus an ihnen erfüllte. Dennoch ging Gottes Plan seiner Vollendung entgegen. Jesus war im Begriff, sich das Recht zu erwerben, Fürsprecher der Menschen in der Gegenwart des Vaters zu werden.SDL 726.1

    Dieses Gebet, das Christus für seine Feinde sprach, schloss die ganze Welt mit ein, jeden einzelnen Sünder, der bereits gelebt hatte oder noch leben würde, vom Anfang der Welt bis ans Ende der Zeit. Auf allen liegt die Schuld, Gottes Sohn gekreuzigt zu haben. Allen wird Vergebung bereitwillig angeboten. »Wer da will« (Offenbarung 22,17b), kann Frieden mit Gott haben und das ewige Leben erben.SDL 726.2

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