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Der Sieg Der Liebe

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    Die Stimme In Der Wüste

    Eine große Volksmenge hörte den Worten des Johannes zu, als sich die Abgeordneten des Hohen Rates dem Jordan näherten. Die hochmütigen Rabbiner trugen ein betont vornehmes Wesen zur Schau, um das Volk mit ihrer angeblichen Autorität zu beeindrucken und den Propheten fügsam zu machen. Mit großem Respekt, beinahe ängstlich, teilte sich die Menge und ließ die Rabbiner durch die Reihen schreiten. Die hohen Männer in ihren prächtigen Gewändern, stolz auf ihren Rang und ihre Macht, standen jetzt vor dem Prediger aus der Wüste.SDL 115.1

    »Wer bist du eigentlich?«, wollten sie wissen.
    Johannes, der ihre Gedanken erriet, erwiderte: »Ich bin nicht der Christus.«
    Und sie fragten ihn: »Wer bist du dann? Bist du Elia?«
    Er sprach: »Nein.«
    »Bist du der Prophet?«
    »Nein.«

    »Wer bist du dann? Sag es uns, damit wir die Antwort denen überbringen können, die uns geschickt haben. Was sagst du selbst, wer du bist?«SDL 115.2

    Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: »Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Ebnet den Weg für das Kommen des Herrn!‹« (vgl. Johannes 1,23 NLB)SDL 115.3

    Die Schriftstelle, die Johannes hier anführte, war die großartige Prophezeiung Jesajas: »Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist ... Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem Herrn den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserem Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen.« (Jesaja 40,1-5)SDL 115.4

    Wenn im Altertum ein König durch ein spärlich besiedeltes Gebiet seines Reiches zog, wurden Männer dem königlichen Wagen vorausgeschickt, um unebene Wegstellen auszubessern, damit der König sicher und ungehindert durchfahren konnte. Mit dieser Gepflogenheit wollte der Prophet die Arbeit des Evangeliums darstellen. »Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden.« (Jesaja 40,4) Wenn der Geist Gottes mit seiner wunderbar belebenden Kraft den Menschen berührt, wird sein Stolz gedemütigt und weltliche Vergnügungen, Stellung und Macht werden als wertlos erkannt. »Falsche Gedankengebäude« und der »Hochmut ... der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt«, werden niedergerissen, und jeder Gedanke, der sich gegen Gott auflehnt, wird gefangen genommen und »dem Befehl von Christus« unterstellt (2. Korinther 10,5 GNB). Demut und selbstlose Liebe, die von den Menschen so wenig geschätzt werden, gelten dann als hohe Werte. Diese Veränderung bewirkt das Evangelium, und die Botschaft des Täufers war ein Teil davon.SDL 115.5

    Die Schriftgelehrten setzten ihre Befragung fort: »Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia noch der Prophet?« (Johannes 1,25) Das Wort »Prophet« bezogen die Juden auf Mose. Sie nahmen an, Mose würde eines Tages von den Toten auferstehen und dann zum Himmel auffahren. Sie wussten nicht, dass er längst dort war. Als der Täufer seinen Dienst aufnahm, dachten viele, er sei der von den Toten auferstandene Mose, denn er wusste sehr genau über die Prophezeiungen und die Geschichte Israels Bescheid.SDL 116.1

    Man glaubte auch, dass vor dem Kommen des Messias Elia persönlich erscheinen würde. Dieser Erwartung widersprach Johannes, indem er ihre Frage verneinte. Allerdings hatten seine Worte noch einen tieferen Sinn. Jesus sagte später, indem er auf Johannes hinwies: »Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll.« (Matthäus 11,14 Elb.) Johannes kam im Geist und in der Kraft des Elia, um die Werke zu tun, die auch Elia getan hatte. Hätten die Juden Johannes angenommen, hätte er dessen Werke für sie vollbracht. Doch sie lehnten seine Botschaft ab, denn für sie war er nicht der Elia. So konnte Johannes für sie nicht die Aufgabe erfüllen, die zu vollbringen er gekommen war.SDL 116.2

    Viele von denen, die am Jordan standen, waren bei der Taufe von Jesus dabei gewesen. Doch das dort gegebene Zeichen war nur wenigen in seiner Bedeutung bewusst geworden. In den vergangenen Monaten, während der Täufer wirkte, hatten es viele abgelehnt, dem Aufruf zur Umkehr zu folgen. Dadurch waren ihre Herzen verhärtet und ihr Verstand getrübt worden. Als der Himmel dann bei der Taufe von Jesus dessen Gottessohnschaft bezeugte, verstanden sie es nicht. Den Augen, die sich niemals voller Vertrauen dem unsichtbaren Gott zugewandt hatten, blieb die Offenbarung seiner Herrlichkeit verborgen. Ohren, die nie auf seine Stimme gehört hatten, vernahmen auch die Worte vom Himmel nicht. So ist es auch heute. Wie oft ist in Versammlungen die Anwesenheit von Christus und seiner Engel deutlich spürbar, und trotzdem wissen es viele nicht! Sie stellen nichts Außergewöhnliches fest. Doch einigen ist die Gegenwart des Erlösers bewusst. Friede und Freude erfüllt ihre Herzen. Sie werden getröstet, ermutigt und gesegnet.SDL 116.3

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