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Der Sieg Der Liebe

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    Die Skeptischen Sadduzäer82Siehe Erklärungen »Religionsparteien, jüdische«, S. 819 f.

    Kaum waren die Pharisäer zum Schweigen gebracht, traten die Sadduzäer mit ihren arglistigen Fragen an ihn heran. Diese beiden Parteien waren erbitterte Feinde. Die Pharisäer waren unnachgiebige Verfechter der Traditionen. Sie hielten sich streng an äußerliche Zeremonien. Die Waschungen, Fastenzeiten und langen Gebete wurden genau eingehalten. Ihre Almosen gaben sie für jeden sichtbar. Christus aber erklärte, sie würden Gottes Gesetz wirkungslos machen, indem sie menschliche Vorschriften als verbindliche Lehren ausgaben. Sie gehörten zu einer fanatischen und scheinheiligen Religionspartei. Dennoch gab es unter ihnen auch wahrhaft fromme Menschen, die die Lehren von Christus annahmen und seine Jünger wurden. Die Sadduzäer aber lehnten die Überlieferungen der Pharisäer ab. Sie behaupteten zwar, den größeren Teil der heiligen Schriften für wahr zu halten und diesen als Richtschnur für ihr Handeln anzusehen. In Wirklichkeit aber waren sie Skeptiker und Materialisten.SDL 583.1

    Die Sadduzäer leugneten die Existenz der Engel, die Auferstehung der Toten und auch die Lehre von einem zukünftigen Leben mit seinen Belohnungen und Strafen (vgl. Apostelgeschichte 23,8). In all diesen Punkten unterschieden sie sich von den Pharisäern. Besonders die Frage um die Auferstehung bot immer wieder Anlass zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien. Die Pharisäer hatten immer fest an die Auferstehung geglaubt, doch in diesen Diskussionen gerieten ihre Ansichten über den künftigen Zustand des Menschen durcheinander. Der Tod wurde für sie zu einem unerklärlichen Geheimnis. Weil sie unfähig waren, den Einwänden der Sadduzäer zu begegnen, gab es immer wieder Streit. Die Diskussionen zwischen den beiden Parteien hatten meistens heftige Auseinandersetzungen zur Folge und ließen die Kluft zwischen ihnen nur noch größer werden.SDL 583.2

    Zahlenmäßig waren die Sadduzäer ihren Widersachern weit unterlegen. Auch im einfachen Volk hatten sie keine große Anhängerschaft. Doch viele von ihnen waren wohlhabend und deshalb einflussreich. Die meisten Priester kamen aus ihren Reihen, und gewöhnlich wurde aus ihrer Mitte der Hohepriester gewählt. Dies geschah jedoch mit der ausdrücklichen Bedingung, dass sie ihre kritischen Ansichten nicht in den Vordergrund stellten. Weil die Pharisäer in der Überzahl und beim Volk beliebt waren, mussten sich die Sadduzäer, wenn sie ein priesterliches Amt innehatten, nach außen hin den Lehren der Pharisäer anpassen. Doch allein die Tatsache, dass sie berechtigt waren, ein solches Amt zu bekleiden, verschaffte ihren Irrtümern Einfluss.SDL 583.3

    Die Sadduzäer verwarfen die Lehren von Jesus, denn er war von einem Geist beseelt, den sie so, wie er sich kundtat, nicht anerkennen wollten. Dazu kam, dass sich seine Lehren und ihre eigenen Vorstellungen in Bezug auf Gott und das zukünftige Leben widersprachen. Sie glaubten, Gott sei das einzige dem Menschen übergeordnete Wesen, waren aber der Ansicht, dass eine alles bestimmende Vorsehung und eine göttliche Voraussicht dem Menschen den freien Willen entzieht und ihn auf die Stufe eines Sklaven erniedrigt. Sie glaubten, Gott habe den Menschen, nachdem er ihn erschaffen hatte, sich selbst überlassen, unabhängig von einem höheren Einfluss. Sie waren überzeugt, dass der Mensch in völliger Freiheit sein eigenes Leben lenken und die Ereignisse der Welt gestalten könne und sein Schicksal in seinen eigenen Händen liege. Sie bestritten, dass Gottes Geist durch menschliche Bemühungen oder auf natürliche Weise wirke. Dennoch hielten sie daran fest, dass der Mensch durch den richtigen Gebrauch seiner natürlichen Kräfte erhoben und erleuchtet und sein Leben durch strenge und enthaltsame Anforderungen veredelt werden könne.SDL 584.1

    Ihre Vorstellungen von Gott prägten ihren eigenen Charakter. So wie sich Gott ihrer Meinung nach nicht für den Menschen interessierte, nahmen auch sie nur wenig Rücksicht aufeinander und hatten keinen großen Zusammenhalt. Weil sie sich weigerten, den Einfluss des Heiligen Geistes auf das Handeln des Menschen anzuerkennen, fehlte ihnen seine Kraft in ihrem Leben. Wie alle anderen Juden brüsteten sie sich sehr mit ihrem Geburtsrecht als Nachkommen Abrahams und prahlten mit ihrer Gesetzestreue. Doch der wahre Geist des Gesetzes, der Glaube und die Güte Abrahams fehlten ihnen. Ihre natürliche Zuneigung beschränkte sich auf einen kleinen Umkreis. Sie glaubten, alle Menschen könnten die Annehmlichkeiten und Segnungen des Lebens erlangen. Darum wurden ihre Herzen nicht von den Bedürfnissen und vom Leid anderer berührt. Sie lebten nur für sich selbst.SDL 584.2

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