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Der Sieg Der Liebe

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    Ein Offenes Herz

    Als die Frau mit Jesus redete, wurde sie von seinen Worten beeindruckt. Nie zuvor hatte sie solche Gedanken gehört, weder bei den Priestern ihres Volkes noch bei den Juden. Nachdem Jesus ihr vergangenes Leben vor ihr ausgebreitet hatte, wurde sie sich ihrer großen Not bewusst. Sie spürte einen großen Durst, den das Wasser des Brunnens von Sychar niemals stillen konnte. Nichts von dem, was ihr bislang begegnet war, weckte ein so tiefes Verlangen nach Höherem in ihr. Jesus hatte sie davon überzeugt, dass er die geheimen Seiten ihres Lebens genau kannte. Trotzdem spürte sie, dass er ihr Freund war, der Mitleid mit ihr hatte und sie liebte. Obwohl die Reinheit seiner Gegenwart ihre Sünden verurteilte, klagte er sie mit keinem Wort an, sondern sprach mit ihr über seine Gnade, die jedes Herz erneuern kann. Immer mehr wurde sie von seinem Wesen überzeugt und fragte sich, ob dieser Mann nicht der lang ersehnte Messias sein könnte. Sie sagte zu ihm: »›Ich weiß, dass der Messias kommen wird - der, den man den Christus nennt. Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklären.‹ Da sagte Jesus zu ihr: ›Ich bin es, der mit dir spricht!‹« (Johannes 4,25.26 NLB)SDL 170.1

    Als die Frau diese Worte hörte, wurde in ihrem Herzen ein neuer Glaube wach und sie nahm die wunderbare Botschaft aus dem Mund des göttlichen Lehrers an.SDL 170.2

    Diese Frau hatte ein offenes Herz und war bereit, die kostbarste Offenbarung zu empfangen. Weil sie Interesse an den heiligen Schriften hatte und der Heilige Geist sie darauf vorbereitete, erhielt sie mehr Licht. Sie hatte die Verheißung aus dem Alten Testament studiert: »Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen.« (5. Mose 18,15) Sie sehnte sich danach, diese Weissagung zu verstehen. Und nun wurde ihr Verstand erleuchtet. Das geistliche Leben, verglichen mit dem Wasser des Lebens, das Christus jedem gibt, dessen Seele danach dürstet, bahnte sich einen Weg in ihr Herz. Gottes Geist wirkte an ihr.SDL 170.3

    Diese einfach verständliche Erklärung, die Jesus dieser Frau gab, konnte er vor den selbstgerechten Juden nicht äußern. Christus war viel zurückhaltender, wenn er mit ihnen sprach. Was den Juden vorenthalten wurde und die Jünger später auf ausdrücklichen Befehl von Jesus geheim halten mussten, offenbarte er dieser Samariterin. Jesus wusste, dass sie die neugewonnene Erkenntnis an andere weitergeben würde, damit auch sie an seiner Gnade teilhaben könnten.SDL 170.4

    Als die Jünger von ihren Besorgungen zurückkamen, waren sie überrascht, ihren Meister im Gespräch mit dieser Frau vorzufinden. Er hatte nichts vom erfrischenden Wasser, nach dem ihn so dürstete, getrunken. Auch durch das Essen, das ihm seine Jünger brachten, ließ er sich nicht unterbrechen. Als die Frau gegangen war, drängten ihn die Jünger, etwas zu sich zu nehmen. Sie stellten fest, dass er still und tief in Gedanken versunken dasaß. Auf seinem Gesicht lag ein Glanz, und sie fürchteten, sie könnten seine Gemeinschaft mit dem Himmel stören. Sie wussten aber, dass er hungrig und müde war. Sie fühlten sich verpflichtet, ihn an seine leiblichen Bedürfnisse zu erinnern. Jesus erkannte ihre liebevolle Fürsorge und sagte: »Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst.« (Johannes 4,32)SDL 171.1

    Verwundert fragten sich die Jünger, wer ihm das Essen gebracht haben könnte. Doch der Herr erklärte ihnen: »Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.« (Johannes 4,34) Jesus freute sich, dass seine Worte das Gewissen der Samariterin berührt hatten. Er sah, wie sie vom Wasser des Lebens trank. Dadurch wurden sein eigener Hunger und sein eigener Durst gestillt. Die Erfüllung seiner Aufgabe, für die er den Himmel verlassen hatte, verlieh ihm Kraft für sein Wirken und ließ die Bedürfnisse der menschlichen Natur in den Hintergrund treten. Sich um einen Menschen zu kümmern, der großen Hunger und Durst nach Wahrheit hatte, war für Jesus wohltuender als selbst zu essen und zu trinken. Das war ihm Trost und Stärkung. Sein Leben war lauter Güte.SDL 171.2

    Unser Erlöser dürstet danach, erkannt zu werden. Er hungert nach der Zustimmung und Liebe derer, die er mit seinem eigenen Blut erkauft hat. Mit unaussprechlichem Verlangen sehnt er sich danach, dass sie zu ihm kommen und das Leben empfangen. Wie die Mutter auf das anerkennende Lächeln ihres kleinen Kindes wartet, das vom Erwachen der Intelligenz zeugt, so wartet Christus auf den Ausdruck dankbarer Liebe, der zeigt, dass geistliches Leben in der Seele begonnen hat.SDL 171.3

    Die Worte von Jesus hatten die Samariterin mit Freude erfüllt. Die wunderbare Offenbarung war geradezu überwältigend. Sie ließ ihren Krug stehen und eilte in die Stadt, um anderen diese Botschaft zu überbringen. Jesus wusste, warum sie gegangen war. Die Tatsache, dass sie ihren Wasserkrug zurückließ, zeigte unmissverständlich, welche Wirkung seine Worte auf sie gehabt hatten. Sie hegte den aufrichtigen Wunsch, lebendiges Wasser zu bekommen. Die Frau vergaß den Grund ihres Kommens, vergaß auch den Durst von Jesus, den sie zu stillen beabsichtigt hatte. Sie eilte mit freudigem Herzen in die Stadt zurück, um anderen Menschen die kostbare Erkenntnis mitzuteilen, die sie empfangen hatte.SDL 171.4

    »Kommt her, seht, da ist ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Messias?« (Johannes 4,29 EÜ) So rief sie den Leuten in der Stadt zu. Diese Worte berührten ihre Herzen. Auf dem Gesicht der Frau lag ein neuer Ausdruck, und ihre ganze Erscheinung hatte sich verändert. Die Leute wollten Jesus auch sehen. Sie gingen »aus der Stadt heraus und kamen zu ihm« (Johannes 4,30).SDL 172.1

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