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Der Sieg Der Liebe

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    Der Tiefe Glaube Des Hauptmanns

    Als Jesus nach Kapernaum kam, traf er auf eine Gesandtschaft der jüdischen Ältesten, die den Wunsch des Hauptmanns vorbrachten. Sie bedrängten ihn mit den Worten: »Er ist es wert, dass du ihm die Bitte erfüllst; denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.« (Lukas 7,4.5)SDL 298.1

    Jesus machte sich sogleich auf den Weg zum Haus des Hauptmanns. Doch im dichten Gedränge der Menge kam er nur langsam voran. Die Nachricht über sein Kommen eilte ihm voraus, und der Hauptmann, in seinem Selbstzweifel, ließ Jesus ausrichten: »Ach, Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst.« (Lukas 7,6b) Doch der Erlöser setzte seinen Weg fort, und endlich wagte der Hauptmann, sich ihm zu nähern. Ergänzend zu seiner vorherigen Nachricht fügte er nun hinzu: »Darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s.« (Lukas 7,7.8) So wie ich die Macht Roms vertrete und mich meine Soldaten als höchste Befehlsgewalt anerkennen, vertrittst du die Macht des unendlichen Gottes. Alle Geschöpfe sind deinem Wort gehorsam. Du kannst der Krankheit gebieten, dass sie weichen soll, und sie wird dir gehorchen. Du kannst deine himmlischen Boten rufen, und sie werden die heilende Kraft weitergeben. Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund!SDL 298.2

    »Als aber Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.« (Lukas 7,9) Und zum Hauptmann sagte er: »Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.« (Matthäus 8,13)SDL 298.3

    Die jüdischen Ältesten, die sich bei Christus für den Hauptmann einsetzten, hatten gezeigt, wie wenig sie vom Geist des Evangeliums besaßen. Sie erkannten nicht, dass der einzige Anspruch, den wir auf Gottes Gnade haben, unsere große Not ist. Sie empfahlen den Hauptmann aus ihrer Selbstgerechtigkeit heraus, weil er »unserem Volk« Gunst erwiesen hatte. Der Hauptmann aber sagte von sich selbst: »Ich bin es nicht wert.« (Lukas 7,5.6b) Die Gnade von Christus berührte sein Herz. Er wusste um seine eigene Unwürdigkeit und doch fürchtete er sich nicht, um Hilfe zu bitten. Er vertraute nicht auf sein eigenes Gutsein. Der Grund seiner Bitte war seine große Not. Sein Glaube fand Halt im wahren Wesen von Christus. Der Hauptmann glaubte nicht nur an ihn als Wundertäter, sondern als Freund und Retter der Menschheit.SDL 298.4

    So darf jeder Sünder zu Christus kommen. »Er rettete uns, nicht wegen unserer guten Taten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit.« (Titus 3,5a NLB) Wenn Satan dir einflüstert, dass du ein Sünder bist und nicht mit Gottes Segen rechnen darfst, dann sage ihm, dass Christus in die Welt kam, um die Sünder zu retten. Es gibt nichts, womit wir uns vor Gott auszeichnen könnten. Der einzige Grund, der die erlösende Kraft von Jesus für uns notwendig macht und den wir immer zu unserer Verteidigung anführen können, ist unsere völlige Hilflosigkeit. Indem wir uns nicht mehr auf uns selbst verlassen, dürfen wir auf das Kreuz von Golgatha schauen und sagen: »Da ich denn nichts bringen kann, schmieg’ ich an dein Kreuz mich an.« 58Diese Worte stammen aus dem geistlichen Lied »Rock of Ages« (Text: Augustus Montague Toplady, 1763/1775; deutsche Übersetzung, »Fels des Heils«: Ernst Heinrich Gebhardt, 1832-1899).SDL 299.1

    Die Juden waren von Kindheit an über die Aufgabe des Messias unterrichtet worden. Sie kannten die inspirierten Äußerungen der Patriarchen und Propheten und waren auch mit dem Wesen des Opferdienstes bestens bekannt. Aber sie hatten dem anvertrauten Licht keine Beachtung geschenkt und sahen nun in Jesus nichts Begehrenswertes. Dieser Hauptmann aber war im Heidentum geboren, im Götzendienst des kaiserlichen Rom erzogen und als heidnischer Soldat ausgebildet worden. Es schien, als wäre er aufgrund seiner Erziehung und Umgebung vom geistlichen Leben abgeschnitten worden. Wegen der heuchlerischen Frömmelei der Juden und der Verachtung, die die Römer den Juden entgegenbrachten, war der Abstand noch größer geworden. Doch dieser Mann erkannte die Wahrheit, für die Abrahams Kinder blind geworden waren. Er wartete nicht darauf, ob die Juden den Einen annehmen, der behauptete, ihr Messias zu sein. Als »das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen« (Johannes 1,9), ihn erleuchtete, erkannte er in Jesus die Herrlichkeit des Sohnes Gottes, obwohl er noch weit von ihm entfernt war.SDL 299.2

    Für Jesus war dies ein Vorgeschmack auf das, was das Werk der Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden vollbringen würde. Freudig sah er der Zeit entgegen, in der Menschen aus allen Nationen für sein Reich gesammelt werden. Doch tief betrübt schilderte er den Juden die Folgen, wenn sie seine Gnade verwerfen würden: »Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.« (Matthäus 8,11.12) Doch wie viele steuern immer noch auf diese große Enttäuschung zu! Während Menschen in heidnischen Gebieten, die bisher in geistlicher Finsternis gelebt haben, die Gnade Gottes annehmen, verwerfen viele in christlichen Ländern das ihnen geschenkte Licht.SDL 299.3

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