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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Lehrte Mit Vollmacht

    Alle, die Jesus hörten, »verwunderten sich über seine Lehre; denn er predigte mit Vollmacht« (Lukas 4,32). »Er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten.« (Matthäus 7,29) Der Unterricht der Schriftgelehrten und Ältesten war trocken und steif wie auswendig gelernte Floskeln. Für sie besaß das Wort Gottes keine Lebenskraft. In ihrem Unterricht ersetzten sie es durch ihre eigenen Vorstellungen und Überlieferungen. Sie versahen ihren Dienst in gewohnter Weise und gaben vor, das Gesetz Gottes auszulegen, aber keine göttliche Erleuchtung bewegte ihre Herzen oder die ihrer Zuhörer.SDL 233.1

    Jesus hatte nichts mit den verschiedenen Streitfragen der Juden zu tun. Seine Aufgabe war es, die Wahrheit zu verkünden. Seine Worte ließen die Lehren der Patriarchen und Propheten in neuem Licht erscheinen, und die heiligen Schriften kamen den Menschen wie eine neue Offenbarung vor. Nie zuvor hatten die Zuhörer von Jesus solch eine tiefe Bedeutung des Wortes Gottes wahrgenommen.SDL 233.2

    Jesus begegnete den Menschen in ihrer eigenen Welt, als einer, der ihre Nöte kannte. Er offenbarte ihnen die Schönheit der Wahrheit, indem er sie ihnen auf unmittelbare und einfache Weise darlegte. Seine Sprache war rein, edel und klar wie strömendes Wasser. Seine Stimme war wie Musik in den Ohren derer, die den eintönigen Reden der Rabbiner zugehört hatten. Seine Lehre war einfach, und doch redete er mit Vollmacht. Dies unterschied seine Lehrweise von allen anderen. Die Rabbiner hegten Zweifel und äußerten Bedenken, als ob man die heiligen Schriften unterschiedlich und sogar gegensätzlich auslegen könnte. Ihre Zuhörer wurden von Tag zu Tag mehr verunsichert. Jesus hingegen lehrte, dass die Heilige Schrift eine unbestrittene Autorität habe. Um welches Thema es auch ging, er sprach mit solcher Kraft, als könnte seinen Worten nicht widersprochen werden.SDL 233.3

    Er war jedoch eher ernst als leidenschaftlich. Er sprach wie jemand, der einen bestimmten Auftrag zu erfüllen hat. Jesus machte die Wirklichkeit der unsichtbaren, ewigen Welt für sie sichtbar. In jedem Thema offenbarte er Gott. Er wollte den Bann der Verblendung brechen, der die Menschen an irdische Dinge fesselte. Er rückte alle Angelegenheiten dieses Lebens ins richtige Verhältnis, indem er sie den ewigen Belangen unterordnete, ohne jedoch deren Wichtigkeit geringzuschätzen. Er lehrte, dass Himmel und Erde miteinander verbunden sind und das Erkennen der göttlichen Wahrheit uns Menschen hilft, die Alltagspflichten besser zu meistern. Er sprach wie jemand, der den Himmel kannte, sich seiner Beziehung zu Gott bewusst war und dennoch seine Verbundenheit mit jedem Mitglied der menschlichen Familie pflegte.SDL 233.4

    Die Gnadenbotschaften von Jesus waren unterschiedlich und immer so, dass sie sich für sein jeweiliges Publikum eigneten. Er wusste, wie »mit den Müden zu rechter Zeit zu reden« war (Jesaja 50,4). »Anmut ist ausgegossen« über seine Lippen (Psalm 45,3 Elb.), damit er den Menschen die Schätze der Wahrheit auf die ansprechendste Art und Weise vermitteln konnte. Er zeigte Feingefühl im Umgang mit Menschen, die Vorurteile hegten, und überraschte sie mit Vergleichen, durch die er ihre Aufmerksamkeit gewann. Über das Vorstellungsvermögen erreichte er ihre Herzen. Zur Veranschaulichung wählte er Gegenstände aus dem täglichen Leben; und obwohl sie einfach waren, lag darin ein erstaunlich tiefer Sinn. Er sprach von den Vögeln in der Luft, den Lilien auf dem Feld, der Saat, dem Hirten und den Schafen. Anhand dieser Dinge veranschaulichte Christus unvergängliche Wahrheiten. Immer wenn seine Zuhörer diesen Dingen später einmal zufällig in der Natur begegneten, erinnerten sie sich an seine Worte. Seine Bilder spiegelten stets seine Lehren wider.SDL 234.1

    Nie schmeichelte Christus den Menschen oder äußerte etwas, was ihre eigenen Fantasien und Vorstellungen verherrlicht hätte. Auch lobte er sie nicht für ihre klugen Erfindungen. Die tiefgründigen und unvoreingenommenen Denker verstanden seine Lehren und merkten, dass ihre Weisheit dadurch geprüft wurde. Sie staunten über die geistlichen Wahrheiten, die in einfachster Sprache ausgedrückt wurden. Die Gebildetsten waren von seinen Worten fasziniert, und immer hatten auch die Ungebildeten einen Gewinn davon. Er hatte selbst eine Botschaft für die Analphabeten. Sogar die Heiden ließ er wissen, dass er eine Botschaft für sie hatte.SDL 234.2

    Sein inniges Mitgefühl wirkte heilsam auf müde und beunruhigte Herzen. Selbst inmitten der Unruhe zorniger Feinde war er von einer Atmosphäre des Friedens umgeben. Die Schönheit seines Angesichts, sein freundliches Wesen und vor allem die Liebe, die sich in seinem Blick und seiner Stimme zeigte, zog all jene zu ihm hin, deren Herzen nicht durch Unglauben verhärtet waren. Hätte er nicht eine solch gütige und wohlwollende Ausstrahlung gehabt, die sich in jedem Blick und jedem Wort zeigte, wäre keine so große Menschenmenge angezogen worden. Die Leidenden, die zu ihm kamen, spürten, dass er als ein treuer, gütiger Freund ihre Anliegen zu den seinen machte. Sie hatten das starke Verlangen, mehr über die Wahrheiten zu erfahren, die er lehrte. Der Himmel war ihnen nahe gekommen. Sie sehnten sich danach, in der Gegenwart von Jesus mit seiner ständig tröstenden Liebe zu bleiben.SDL 234.3

    Jesus beobachtete mit tiefem Ernst, wie sich der Gesichtsausdruck seiner Zuhörer veränderte. Die Gesichter, die Interesse und Freude ausdrückten, erfüllten ihn mit großer Zufriedenheit. Wenn die Pfeile der Wahrheit in die Seele drangen, die Schranken der Selbstsucht durchbrachen, Reue und schließlich Dankbarkeit bewirkten, wurde Jesus froh. Wenn sein Blick über die Menge seiner Zuhörer schweifte und er Gesichter erkannte, die er zuvor schon gesehen hatte, strahlte sein Gesicht vor Freude. Er sah in ihnen Hoffnungsträger für sein Königreich. Berührte die klar ausgesprochene Wahrheit langgehegte Sünden, sah er, wie sich so manch ein Gesichtsausdruck veränderte. Dann begegnete ihm der kalte, abweisende Blick, der zeigte, dass das Licht nicht willkommen war. Wenn er sah, dass Menschen die Botschaft des Friedens nicht annehmen wollten, ging ihm ein Stich mitten durchs Herz.SDL 235.1

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