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Der Sieg Der Liebe

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    Die Niederlage Der Pharisäer

    Als sie sich wieder zum Tempel begaben, wo Jesus lehrte, fragten sie ihn weiter: »Woher nimmst du dir das Recht, hier so aufzutreten? Wer gab dir die Vollmacht dazu?« (Markus 11,28 Hfa) Sie erwarteten, er würde behaupten, seine Autorität komme von Gott. Eine solche Aussage würden sie bestreiten. Doch Jesus stellte ihnen eine Gegenfrage, bei der es scheinbar um ein ganz anderes Thema ging, und er machte seine Antwort von ihrer Antwort auf seine Gegenfrage abhängig: »Geschah die Taufe des Johannes im Auftrag Gottes oder war es nur die Tat eines Menschen? Antwortet mir!« (Markus 11,30 NLB)SDL 572.1

    Die Priester erkannten, dass sie in einem Dilemma waren und kein Täuschungsmanöver ihnen hier heraushelfen konnte. Hätten sie gesagt, die Johannestaufe sei vom Himmel gewesen, wäre ihre Widersprüchlichkeit offenbar geworden. Dann hätte Christus sie gefragt: Warum habt ihr dann nicht an ihn geglaubt? Johannes hatte in Bezug auf Jesus verkündet: »Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!« (Johannes 1,29b NLB) Würden die Priester dem Zeugnis des Täufers glauben, wie konnten sie dann leugnen, dass Jesus der Messias war? Hätten sie ihre wahre Überzeugung zugegeben, wonach das Lehramt des Täufers von Menschen stammte, wäre ein Sturm der Entrüstung über sie hereingebrochen, denn das Volk glaubte, dass Johannes ein Prophet gewesen war.SDL 572.2

    Gespannt wartete die Menge auf eine Antwort. Alle wussten, dass sich die Priester zum Werk des Johannes bekannt hatten, und erwarteten nun von ihnen ohne zu zögern eine Bestätigung, dass Johannes von Gott gesandt worden war. Nachdem die Priester heimlich darüber beraten hatten, beschlossen sie, sich nicht festzulegen. Heuchlerisch gaben sie vor, unwissend zu sein, und sagten: »Wir wissen es nicht.« Da entgegnete Jesus: »Dann sage ich euch auch nicht, woher ich die Vollmacht habe, so zu handeln.« (Markus 11,33)SDL 572.3

    Die Schriftgelehrten, Priester und Obersten waren alle verstummt. Fassungslos, enttäuscht und mit gesenktem Blick standen sie da und wagten es nicht, Jesus weitere Fragen zu stellen. Wegen ihrer Feigheit und Unentschlossenheit hatten sie beim Volk schon viel von ihrem Ansehen eingebüßt. Die Leute, die dabeistanden, waren über die Niederlage der stolzen und selbstgerechten Männer belustigt.SDL 573.1

    All diese Worte und Taten von Christus waren bedeutsam. Ihr Einfluss sollte nach seiner Kreuzigung und Himmelfahrt in viel größerem Maß spürbar werden. Viele von denen, die gespannt auf die Antwort von Jesus gewartet hatten, wurden später seine Nachfolger. An jenem ereignisreichen Tag fühlten sie sich zum ersten Mal durch seine Worte zu ihm hingezogen. Ihre Erinnerungen an das Geschehen im Tempelhof sollten nie mehr verblassen. Der Gegensatz zwischen Jesus und dem Hohenpriester wurde deutlich, als sie miteinander sprachen. Der stolze Würdenträger des Tempels war in prächtige und teure Gewänder gehüllt. Auf seinem Haupt trug er einen Kopfbund mit einem funkelnden Diadem (vgl. 2. Mose 29,6 Elb.). Sein Auftreten war majestätisch. Sein Haar und sein wallender Bart hatten sich mit dem Alter silbergrau verfärbt. Seine Erscheinung erfüllte die Zuschauer mit ehrfürchtiger Scheu. Vor dieser erhabenen Persönlichkeit stand die Majestät des Himmels, schlicht und ohne jeden Schmuck. Das Gewand, das Jesus trug, war von der Reise schmutzig. Auf seinem blassen Gesicht lag ein Ausdruck von Geduld und Traurigkeit. Dennoch drückte es Erhabenheit und Güte aus. Dies stand in sonderbarem Gegensatz zum stolzen, selbstbewussten und gereizten Gebaren des Hohenpriesters. Viele von denen, die die Worte und Werke von Jesus im Tempel miterlebten, verehrten ihn von da an in ihrem Herzen als einen Propheten Gottes. Je mehr sich jedoch das Wohlwollen des Volkes ihm zuwandte, desto größer wurde der Hass der Priester auf Jesus. Die Klugheit, mit der er sich i mmer wieder aus den Schlingen befreite, die ihm die Pharisäer legten, bewies erneut seine Göttlichkeit, lieferte jedoch auch neuen Zündstoff für ihren Zorn.SDL 573.2

    In seiner Auseinandersetzung mit den Rabbinern war es nicht die Absicht von Jesus, seine Widersacher zu demütigen. Er freute sich nicht darüber, sie in einer misslichen Lage zu sehen. Doch musste er ihnen eine wichtige Lektion erteilen. Er hatte seine Feinde gedemütigt, indem er zuließ, dass sie sich in dem Netz verfingen, das sie für ihn ausgelegt hatten. Dadurch, dass sie ihre Unwissenheit bezüglich der Taufe des Johannes eingestanden, hatte Jesus die Möglichkeit, sich zu äußern. Er nutzte die Gelegenheit, um ihnen ihre wirkliche Lage bewusst zu machen, und den vielen Warnungen, die er bereits an sie gerichtet hatte, noch eine weitere hinzuzufügen.SDL 573.3

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