Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Der Sieg Der Liebe

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Der Handel Im Tempel Gottes

    Die jüdischen Führer hatten dem Volk beigebracht, dass es in Jerusalem lerne, Gott anzubeten. Hier versammelten sich während der Passawoche Scharen von Menschen aus allen Teilen Israels und sogar aus fernen Ländern. Die Tempelhöfe füllten sich mit einer bunt zusammengewürfelten Menge. Vielen war es nicht möglich, ihre Opfergaben mitzubringen, die als Symbol für das eine große Opfer dargebracht werden sollten. Um es diesen Pilgern einfacher zu machen, wurden Opfertiere im äußeren Vorhof des Tempels gekauft und verkauft. Hier kamen Angehörige aller Gesellschaftsschichten zusammen, um ihre Opfergaben zu erwerben und alles ausländische Geld in Tempelmünzen umzuwechseln.SDL 138.3

    Jeder Jude musste jährlich einen halben Schekel36Ein halber Schekel entspricht zu alttestamentlichen Zeiten etwa sechs Gramm Silber, zu neutestamentlichen Zeiten etwa acht Gramm. Zur Zeit von Jesus verlangte man als jährliche Kopfsteuer für den Tempel die »Doppeldrachme« (Matthäus 17,24 Elb.), was einem halben Schekel entsprach »als Lösegeld für sein Leben« bezahlen. Der auf diese Weise gesammelte Betrag diente für den Unterhalt des Tempels (vgl. 2. Mose 30,12-16). Außerdem wurden freiwillig große Summen gespendet, die in die Schatzkammer des Tempels flossen. Es wurde erwartet, dass alles andere Geld in Münzen, in sogenannte Tempelschekel, gewechselt wurde. Diese wurden dann für den Dienst im Heiligtum entgegengenommen. Der Geldwechsel bot Gelegenheit zu Betrug und Wucher und war zu einem ruchlosen Gewerbe verkommen, das für die Priester eine Einnahmequelle bedeutete.SDL 138.4

    Die Händler verlangten für die Opfertiere ungewöhnlich hohe Preise und teilten ihren Gewinn mit den Priestern und Obersten, die sich dadurch auf Kosten des Volkes bereicherten. Die Festbesucher machte man glauben, Gottes Segen würde nicht auf ihren Kindern und ihrem Acker ruhen, wenn sie keine Opfer brächten. Auf diese Weise konnte ein hoher Preis gefordert werden. Denn wer von so weit gekommen war, wollte nicht in die Heimat zurückkehren, ohne das Zeichen der Hingabe, für das sie gekommen waren.SDL 139.1

    Zur Zeit des Passafestes wurden viele Opfer dargebracht, und das Geschäft im Vorhof des Tempels florierte. Die dadurch entstandene Unruhe ließ eher auf einen lärmenden Viehmarkt als auf den heiligen Tempel Gottes schließen. Man hörte hektisches Feilschen, das Brüllen der Rinder, das Blöken der Schafe und das Gurren der Tauben, vermischt mit dem Geräusch klingender Münzen und dem Lärm ärgerlicher Wortgefechte. Das Durcheinander war so groß, dass es die Andächtigen störte. Deren Gebete zum Allerhöchsten wurden vom Tumult übertönt, der bis in den Tempel drang. Die Juden waren außerordentlich stolz auf ihre Frömmigkeit. Sie freuten sich über ihren Tempel und empfanden jedes Wort der Missbilligung ihm gegenüber als Gotteslästerung. Sie waren peinlich genau in der Durchführung der Zeremonien, die in Verbindung mit dem Tempel standen. Aber die Liebe zum Geld hatte sie skrupellos gemacht. Sie waren sich kaum bewusst, wie weit sie von der ursprünglichen Bedeutung ihres Gottesdienstes, den Gott selbst eingesetzt hatte, abgewichen waren.SDL 139.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents