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Der Sieg Der Liebe

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    Pilatus Unter Druck

    Erneut schlug Pilatus vor, den Erlöser freizulassen. Die Juden aber schrien laut: »Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers.« (Johannes 19,12a EÜ) Dadurch gaben diese Heuchler vor, für die Herrschaft des Kaisers einzutreten. In Wirklichkeit waren sie jedoch die erbittertsten Gegner der römischen Macht. Fühlten sie sich sicher, setzten sie ihre nationalen und religiösen Forderungen rücksichtslos durch. Wollten sie aber irgendeine schändliche Absicht verwirklichen, dann rühmten sie die Macht des Kaisers. Damit sie Christus vernichten konnten, gaben sie vor, der fremden Macht, die sie in Wirklichkeit hassten, ergeben zu sein.SDL 718.5

    »Jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf« (Johannes 19,12b EÜ), fügten sie hinzu. Diese Worte berührten Pilatus an einem wunden Punkt, denn er stand bei der römischen Regierung bereits unter Verdacht und wusste, dass ein solcher Bericht seinen Untergang bedeuten würde. Er wusste auch, dass sich der Zorn der Juden gegen ihn richten würde, falls er ihre Pläne vereitelte. Sie würden nichts unversucht lassen, um sich zu rächen. Er sah sich einem besonderen Fall von Hartnäckigkeit gegenüber, mit der sie dem Einen, den sie grundlos hassten, nach dem Leben trachteten.SDL 719.1

    Pilatus setzte sich nun auf seinen Richterstuhl, stellte Jesus noch einmal vor das Volk und sagte: »Seht, das ist euer König!« Wieder schrien sie wütend: »Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn!« Da fragte Pilatus so laut, dass ihn alle hören konnten: »Soll ich euren König kreuzigen?« Über gottlose, lästernde Lippen kamen die Worte: »Wir haben keinen König als den Kaiser.« (Johannes 19,14b.15)SDL 719.2

    Dadurch, dass sich die jüdische Nation zu einem heidnischen Herrscher bekannte, hatte sie sich von der Gottesherrschaft losgesagt und Gott als ihren König verworfen. Von nun an hatten sie keinen Befreier mehr, keinen König, außer dem Kaiser. Derart weit hatten die Priester und Lehrer das Volk gebracht! Sie waren verantwortlich für die furchtbaren Folgen, die daraus erwuchsen. Sünde und Verderben einer ganzen Nation wurden von den religiösen Führern verschuldet.SDL 719.3

    »Pilatus sah, dass er so nicht weiterkam und dass sich ein Tumult anbahnte. Da ließ er sich eine Schüssel mit Wasser bringen und wusch sich vor den Augen der Menge die Hände mit den Worten: ›Ich bin unschuldig am Blut dieses Mannes. Die Verantwortung liegt bei euch!‹« (Matthäus 27,24 NLB) Bange und sich selbst verurteilend schaute Pilatus auf den Erlöser. Von den zahllosen Gesichtern, die auf ihn gerichtet waren, strahlte nur das Gesicht von Jesus inneren Frieden aus. Von seinem Haupt schien ein sanftes Licht auszugehen. Pilatus dachte in seinem Herzen: Er ist ein Gott! Dann wandte er sich an die Menge und erklärte: »Ich bin unschuldig an seinem Blut. Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Aber denkt daran, ihr Priester und Obersten, ich erkläre ihn für einen gerechten Menschen! Möge der, den er als seinen Vater anruft, euch und nicht mich für diesen Tag zur Rechenschaft ziehen!« Dann wandte er sich an Jesus und sagte: »Vergib mir diese Tat; ich kann dich nicht retten.« Nachdem er Jesus noch einmal hatte auspeitschen lassen, übergab er ihn zur Kreuzigung.SDL 719.4

    Pilatus hatte das Verlangen, Jesus freizulassen. Doch er erkannte, dass er dies nicht tun konnte, wenn er seine Stellung und sein Ansehen bewahren wollte. Lieber opferte er ein unschuldiges Leben, als seine irdische Macht zu verlieren. Wie viele geben auf dieselbe Weise ihre Grundsätze auf, um Verlust oder Leiden zu entgehen! Das Gewissen und die Pflicht weisen in die eine Richtung, die eigenen Interessen jedoch in eine andere. Die Strömung zieht in die falsche Richtung, und wer sich mit dem Bösen auf Kompromisse einlässt, wird vom Strudel mitgerissen, in die finstere Tiefe der Schuld.SDL 720.1

    Pilatus gab den Forderungen des Pöbels nach. Er lieferte Jesus lieber zur Kreuzigung aus, als seine Stellung aufs Spiel zu setzen. Doch trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen kam genau das, wovor er sich so gefürchtet hatte, später über ihn. Er wurde seiner Ehre beraubt und seines hohen Amtes enthoben. Nicht lange nach der Kreuzigung nahm er sich - von Gewissensbissen geplagt und in seinem Stolz verletzt - das Leben. So werden alle, die mit der Sünde liebäugeln, nur Sorgen und Verderben ernten. »Mancher Mensch hält seinen Weg für den richtigen, aber am Ende führt er ihn in den Tod.« (Sprüche 14,12 GNB)SDL 720.2

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