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Der Sieg Der Liebe

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    Israels Hoffnung

    Die Bergpredigt, vor allem für die Jünger gedacht, wurde von einer großen Menschenmenge gehört. Nachdem die Apostel für ihren Dienst geweiht worden waren, ging Jesus mit ihnen zum Ufer des Sees. Hier begannen sich die Menschen schon in den frühen Morgenstunden zu versammeln. Neben der üblichen Zuhörerschaft aus den Städten Galiläas kamen auch Leute aus Judäa und sogar aus Jerusalem, aber auch aus Peräa, aus der Dekapolis56Siehe Erklärungen »Dekapolis«, S. 815. und aus Idumäa, das südlich von Judäa lag, sowie aus Tyrus und Sidon, den phönizischen Städten am Mittelmeer (vgl. Markus 3,7.8a). »Die Nachricht von seinen Wundern hatte sich überall verbreitet, und die Menschen kamen scharenweise zu ihm.« (Markus 3,8b NLB) »Sie waren gekommen, um ihn predigen zu hören und geheilt zu werden ... weil eine heilende Kraft von ihm ausging, und alle wurden geheilt.« (Lukas 6,18.19 NLB)SDL 280.2

    Am schmalen Strand gab es, selbst wenn sie standen, zu wenig Platz für alle, die Jesus hören wollten. Darum führte er seine Zuhörer zurück an einen Berghang. Als sie einen flachen Platz, der sich als Versammlungsort für die große Menge eignete, erreicht hatten, ließ sich Jesus im Gras nieder. Die Jünger und das Volk taten es ihm gleich.SDL 280.3

    Die Jünger saßen stets in nächster Nähe von Jesus. Die Menschen drängten sich ständig um ihn, doch die Jünger wussten, dass sie sich nicht von der Menge wegstoßen lassen durften. Darum saßen sie dicht neben ihm, um kein Wort seiner Unterweisung zu verpassen. Sie waren aufmerksame Zuhörer, eifrig darauf bedacht, die Wahrheiten zu verstehen, die sie allen Altersgruppen und in allen Ländern verkündigen sollten.SDL 281.1

    Die Jünger hatten das Empfinden, dass etwas Außergewöhnliches zu erwarten sei, und scharten sich um ihren Meister. Sie glaubten, dass das Reich Gottes bald errichtet werden würde. Durch die Ereignisse des Morgens waren sie zuversichtlicher geworden, dass er diesbezüglich etwas ankündigen werde. Die Erwartung der Menge war greifbar. Der wissbegierige Ausdruck auf ihren Gesichtern war der Beweis für ihr großes Interesse. Als sich die Menschen am grünen Berghang gelagert hatten und auf die Worte des göttlichen Lehrers warteten, waren ihre Herzen mit Gedanken der zukünftigen Herrlichkeit erfüllt. Da waren Schriftgelehrte und Pharisäer, die auf den Tag warteten, an dem sie die Herrschaft über die verhassten Römer übernehmen und die Reichtümer und den Prunk des größten Reiches der Welt besitzen würden. Die armen Bauern und Fischer hofften auf die Zusicherung, dass man ihre dürftigen Hütten, das kärgliche Essen, die mühevolle Arbeit und die Angst ums Überleben gegen bequeme Häuser und ein Leben im Überfluss eintauschen werde. Anstelle des einen rauen Gewandes, das sie tagsüber als Kleid und nachts als Decke verwendeten, würde ihnen Christus - so hofften sie - die teuren und prächtigen Gewänder ihrer Eroberer schenken. Alle fieberten der stolzen Hoffnung entgegen, dass Israel bald als das von Gott auserwählte Volk vor allen Nationen geehrt und Jerusalem als Hauptsitz eines Weltreiches gefeiert werde.SDL 281.2

    Christus enttäuschte die Hoffnung auf irdische Größe. In der Bergpredigt wollte Jesus die Folgen einer falschen Unterweisung rückgängig machen und seinen Zuhörern ein richtiges Verständnis seines Königreichs und seines eigenen Charakters vermitteln. Dennoch wies er die Menschen nicht gleich auf ihre Fehler hin. Er sah wohl, wie viel Elend durch die Sünde in die Welt gekommen war, vermied es jedoch, ihnen ihren erbärmlichen Zustand direkt vor Augen zu führen. Er lehrte sie etwas, das viel besser war als das, was sie kannten. Ohne ihre Vorstellungen über das Reich Gottes zu bekämpfen, zählte er ihnen die Bedingungen auf, um dorthin zu gelangen, und überließ es ihnen, sich ein Urteil über das Wesen dieses Reiches zu bilden. Die Wahrheiten, die er lehrte, sind für uns genauso wichtig wie damals für die Menge, die ihm nachfolgte. Genau wie sie haben auch wir es nötig, die Grundlagen des Reiches Gottes kennen zu lernen.SDL 281.3

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