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Der Sieg Der Liebe

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    Auf Frischer Tat Ertappt

    Bald darauf wurde er unterbrochen. Einige Pharisäer und Schriftgelehrte kamen auf ihn zu und zerrten eine Frau mit sich, der die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Mit strenger und ungeduldiger Stimme beschuldigten sie die Frau, das siebte Gebot übertreten zu haben. Nachdem sie die Frau zu Jesus hingestoßen hatten, sagten sie in scheinheiliger Ehrfurcht: »Meister, diese Frau ist eine Ehebrecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?« (Johannes 8,4.5 NGÜ)SDL 444.3

    Hinter ihrer vorgetäuschten Ehrerbietung verbarg sich eine raffinierte Verschwörung, die zum Ziel hatte, ihn zugrunde zu richten. Begierig hatten sie sich diese Gelegenheit zunutze gemacht, um sicherzugehen, dass sie ihn nun verurteilen konnten. Wie immer er entscheiden würde, so dachten sie, könnten sie einen Grund finden, um ihn anzuklagen. Sollte er die Frau freisprechen, könnten sie ihn der Missachtung des mosaischen Gesetzes bezichtigen. Sollte er sie aber für schuldig erklären und damit ihrem Tod zustimmen, könnten sie ihn bei den Römern verklagen, weil er sich etwas angemaßt hatte, das nur ihnen zustand.SDL 444.4

    Einen Moment lang betrachtete Jesus die Szene. Er sah das Opfer, zitternd in seiner Schande, aber auch die harten Gesichtszüge der unbarmherzigen und unmenschlichen Würdenträger. Jesus, in seiner makellosen Reinheit, schreckte vor diesem Anblick zurück. Er wusste ganz genau, warum sie diese Angelegenheit vor ihn gebracht hatten. Er kannte ihr Herz und ihren Charakter und wusste über die Vergangenheit eines jeden Umstehenden Bescheid. Diese sogenannten Hüter des Gesetzes hatten die Frau selbst zur Sünde verführt, damit sie Jesus eine Falle stellen konnten. Ohne auf ihre Frage einzugehen, bückte er sich, richtete seinen Blick auf den Boden und begann in den Staub zu schreiben.SDL 444.5

    Ungeduldig über sein Zögern und seine scheinbare Gleichgültigkeit, kamen die Ankläger näher und drängten ihn, sich der Angelegenheit anzunehmen. Doch als ihre Blicke - den Augen von Jesus folgend - auf den Boden zu seinen Füßen fielen, erbleichten sie. Dort, vor ihnen aufgezeichnet, standen die sündigen Geheimnisse ihres eigenen Lebens zu lesen. Die umstehenden Zuschauer bemerkten die plötzliche Veränderung in ihren Gesichtern und drängten sich näher heran, um herauszufinden, worüber sie so erstaunt und beschämt waren.SDL 445.1

    Obwohl die Rabbiner vorgaben, das Gesetz in Ehren zu halten, missachteten sie dessen Vorschriften, indem sie die Frau anklagten. Es wäre die Verpflichtung des Ehemanns gewesen, gesetzliche Maßnahmen gegen seine Frau zu ergreifen. Und die beteiligten Schuldigen hätten gleichermaßen bestraft werden müssen. Das Vorgehen der Ankläger entbehrte daher jeder Rechtsgrundlage. Jesus aber schlug sie mit ihren eigenen Waffen. Das Gesetz verlangte, dass bei einer Steinigung die Zeugen des Geschehens den ersten Stein werfen sollten (vgl. 5. Mose 17,7). Als sich Jesus aufrichtete, schaute er die Ankläger an und sagte: »Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen.« (Johannes 8,7b NGÜ) Dann bückte er sich erneut und fuhr fort, in den Staub zu schreiben.SDL 445.2

    Er hatte weder das mosaische Gesetz übergangen noch das römische Recht verletzt. Die Ankläger dagegen waren besiegt. Das Gewand ihrer vorgetäuschten Heiligkeit fiel jäh von ihnen ab. Nun standen sie selbst schuldig und verurteilt in der Gegenwart der unendlichen Reinheit. Sie zitterten aus Furcht, die verborgene Schuld ihres Lebens könnte vor den vielen Anwesenden ans Licht kommen. Einer nach dem anderen stahl sich mit gesenktem Haupt und niedergeschlagenen Augen davon. Die betroffene Frau ließen sie beim erbarmungsvollen Erlöser zurück.SDL 445.3

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